Die Herausforderung lag darin, eine zukunftsfähige Nutzung für die denkmalgeschützte Paketposthalle und das angrenzende Grundstück zu entwickeln. Entstanden ist ein urbanes Quartier mit einem vielfältigen Nutzungsmix aus frei finanziertem und gefördertem Wohnen, Gewerbe sowie sozialen und kulturellen Einrichtungen.

Das Quartier wird durch eine markante Komposition aus der historischen Halle und zwei ergänzenden Türmen geprägt. Diese neue städtebauliche Identität macht das Quartier zu einem bedeutenden Orientierungspunkt für ganz München. Dabei war die Entwicklung dieses Projekts stets von der Absicht geleitet, das Wohlbefinden der Bewohner:innen zu fördern, Nachhaltigkeit zu gewährleisten und Grünflächen zu erhalten.

Die Halle wird zu einem lebendigen, vielseitig bespielbaren Ort mit wechselnden Angeboten im Jahresverlauf. Im neu zu schaffenden Untergeschoss könnte Raum für Kultur- und Forschungseinrichtungen, Kongresse, Galerien sowie ein großer Saal für Konzerte und ein Musiktheater entstehen.

Die Hochhausstudie definiert den zukünftigen Umgang mit Hochhäusern in München. Der Ansatz: Hochpunkte sollten bewusst an geeigneten Orten gesetzt werden, um diese Orte mit stadtweiter Bedeutung zu stärken. Gleichzeitig wird großer Wert auf öffentliche Zugänglichkeit und eine harmonische Integration ins Stadtbild gelegt. Diese Vorgaben erfüllt das Paketpost-Quartier voll und ganz.

Die Türme spiegeln die Vielfalt des Quartiers wider: eine vertikale Stadt mit unterschiedlichsten Wohnformen, Spielflächen, Gastronomie, zwei Hotels, Büroflächen sowie öffentlich zugänglichen Bereichen im Erdgeschoss und in den oberen Etagen.

Von der großzügigen Aussicht über die Stadt und in die Ferne in den obersten Etagen profitieren nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der Türme, sondern ganz München. Die öffentlich zugänglichen Geschosse stehen allen Besucherinnen und Besuchern offen.

Das Quartier bleibt frei von oberirdischem Autoverkehr. Stattdessen wird auf eine optimale Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie eine enge Vernetzung mit den angrenzenden Vierteln gesetzt, um die Abhängigkeit vom Individualverkehr zu minimieren. Dies schafft nicht nur eine ruhigere und sicherere Umgebung, sondern fördert auch die Lebensqualität der Bewohner:innen durch sauberere Luft und mehr Raum für Begegnungen und Erholung.

Nachhaltigkeit ist ein essenzieller Planungsansatz des Projekts. Um Energieverbrauch und CO 2 -Ausstoß zu verringern, werden unterirdische Bauvolumina reduziert. Zudem werden innovative Lösungen für Konstruktion, Materialwahl und Energieversorgung geprüft, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren.

Das Quartier rund um die Halle vereint eine klare, aber flexible städtebauliche Struktur, die vielfältige Nutzungen ermöglicht. Seine kompakte Bauweise fördert eine urbane Dichte, die zugleich lebendig und lebenswert ist. Neben Kindergärten, Shops, Büros und Restaurants trägt die durchdachte Landschaftsarchitektur mit einladenden Aufenthaltsbereichen dazu bei, dringend benötigte Grünflächen im urbanen Raum zu schaffen.

Die Wiederbelebung der Paketposthalle als neuer öffentlicher Raum knüpft an Münchens Tradition an, durch Bildungs- und kulturelle Bauten wie die Alte Pinakothek, die Universität, das Gärtnerplatztheater und das Olympia-Areal das städtische Leben zu bereichern. Solche Projekte fördern den Gemeinschaftssinn und treiben den urbanen Wandel voran.

Die Paketposthalle öffnet bereits ihre Türen für alle. Noch vor Beginn der Sanierung beherbergt sie den „Pineapple Park“ unter dem Motto „Play the City“. Seit Januar lockt der Midnightbazar/Nachtflohmarkt jeden Freitag und Samstag zahlreiche Besucher:innen an, und seit Februar belebt der Kinderflohmarkt jeden Sonntag die Fläche. So wird die riesige Halle bereits jetzt mit Leben gefüllt und zu einem Ort der Begegnung für die Gemeinschaft.